Seit nun mehr als 125 Jahren setzen sich die NatuFreunde für Umweltschutz, sanften und ökologischen Tourismus sowie für Klimagerechtigkeit und internationale Solidarität ein.
Im Zuge der Aktionstage „125 Jahre NaturFreunde“ hörten wir einige spannende Vorträge, von den Anfängen der Arbeiter*innenjugendbewegung in Deutschland über die Gründung der NaturFreunde bis hin zur Auflösung des Vereins im Jahr 1933. Eine weitere Veranstaltung beschäftigte sich mit der Rolle der NaturFreunde als Fluchthelfer und den vielen Held*innen, die ihr Leben, beim entschlossenen Versuch dem NS-Regime entgegenzutreten, riskierten. Bei einer gemeinsamen Wanderung zum Hambacher Schloss, erinnerten wir uns an erste Demokratiebewegungen in Deutschland und stellten uns die Fragen wie wir uns das Zusammenleben in der Gesellschaft zukünftig vorstellen.
Den ersten Vortrag zum Thema „Alpinismus in der NS-Zeit“ hielt der in Berlin wohnhafte, freie Journalist Martin Krauß. Krauß sprach über den „Kampf am Berg“, den sich schon Mitte der Zwanziger Jahre Faschisten und Antifaschisten beim Streit über den Anspruch der Wanderwege, lieferten. Des Weiteren betonte Krauß den Einsatz vieler NaturFreunde und anderer Organisationen im zunehmend antisemitisch werdenden Klima Europas, das natürlich auch an den Alpen zu spüren war.
Bei der „Demokratiewanderung am Hambacher Schloss“ am Samstag darauf setzten wir uns kritisch mit den Ereignissen um das Hambacher Fest 1832 auseinander, diskutierten über die Anfänge der Demokratiebewegung in Deutschland und errichteten schlussendlich einen Freiheitsbaum. Diese wurden auch rund um das Hambacher Fest 1832 als Zeichen des Protests gegen soziale und ökonomische Ungerechtigkeit errichtet.
Zur dritten Veranstaltung, „Dornig wie die Alpenrose“, trafen wir uns am Naturfreundehaus Haßloch. Der langjährige NaturFreund Hans-Jürgen Hemmerling nahm uns mit auf eine Zeitreise ins Jahr 1933 zu den NaturFreunden Neustadt. Neben Erzählungen über Repressalien, Gewalt und Zwangsauflösung, die viele Naturfreund*innen in diesem Jahr über sich ergehen lassen mussten betonte Hemmerling auch den Widerstand, den viele Naturfreund*innen dem brutalen Regime entgegensetzten. Im Fokus seines Vortrages standen die Schicksale vieler aktiver Naturfreund*innen, die im Zuge der Machtergreifung 1933 ihre Arbeit aufgeben mussten, in sogenannte „Schutzhaft“ genommen wurden oder im schlimmsten Fall, im Kampf um eine gerechte und solidarische Gesellschaft, ihr Leben ließen.
Den Abschluss der Aktionstage bildete die Referentin Sophie Rheinlassöder vom Archiv der Arbeiter*innenjugendbewegung mit ihrem Vortrag „Wir sind das Bauvolk der kommenden Welt…“ – Die Anfänge der Arbeiter*innenjugendbewegung.
Wie der Titel schon verriet, referierte Rheinlassröder über die Entstehung der ersten Jugendbewegungen in Deutschland, die Hürden die diese besonders am Anfang ihres Bestehens meistern mussten und über die Ideen einer solidarischen und ökologischen Gemeinschaft, die vor über hundert Jahren entstanden, und noch heute aktuell sind.
Wir bedanken uns bei den Referent*innen Hans-Jürgen Hemmerling, Martin Krauß und Sophie Rheinlassöder und den NaturFreunden Hochstadt, NaturFreunden Haßloch, dem Vielfalter e.V. aus Kaiserslautern und der Naturfreundejugend RLP für die Unterstützung! Wir freuen uns darauf mit euch auch in Zukunft viele spannende Projekte in Angriff zu nehmen.
Falls du Lust auf noch mehr spannende Vorträge hast oder selbst aktiv werden willst, schau doch mal im Büro der Stärkenberatung in Ludwigshafen vorbei oder besuche unsere Webseite auf https://www.naturfreunde-rlp.de/staerkenberatung-starken-verband vorbei.