Warum wird eigentlich das Bergsteigen immer vergessen, wenn über Widerstand gegen den Nationalsozialismus gesprochen wird? Die Flucht von Walter Benjamin über die Pyrenäen, die 1940 im tragischen Freitod endete, ist bekannt. Kaum bekannt sind aber die vielen Fluchten, Flüchtlinge und Fluchthelfer in den Alpen, in den Mittelgebirgen, in der Sächsischen Schweiz. Verdrängt ist, wie wichtig es war, über hochalpine Steige Menschen, denen jede Bergerfahrung fehlte, zu führen, damit sie aus Nazideutschland herausgeführt werden konnte. Und so gut wie gar nicht im Bewusstsein ist, dass es auch der Deutsche, damals: Deutsch-Österreichische Alpenverein, war, der zu den Vorfeldorganisationen des NS gehörte, schon ab Mitte der Zwanzigerjahre weitgehend „judenrein“.
Der Sportjournalist Martin Krauß beleuchtet die unbekannte Geschichte des Wanderns und Bergsteigens, des oft widerständigen Lebens im Gebirge und vor allem den kaum je gewürdigten antifaschistischen Kampf, den sozialdemokratische und kommunistische Bergsteiger in den „Naturfreunden“ und anderen Organisationen geführt hatten.
Martin Krauß ist freier Sportjournalist in Berlin und arbeitet vor allem für die „tageszeitung“ und die „Jüdische Allgemeine“. Von ihm liegt u.a. das Buch „Der Träger war immer schon vorher da. Die Geschichte des Wanderns und Bergsteigens in den Alpen“ vor (München-Zürich 2013).
Veranstaltungsort: 17.09.20, 20:00 Uhr, Naturfreundehaus Hochstadt
Um Anmeldung wird gebeten!
Mail: staerkenberatung@naturfreunde-rlp.de, Tel.: 0621-96356301 oder 015122792444