Der Pfälzerwald ist Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet und bildet mit den Nordvogesen ein grenzüberschreitendes UNESCO-Biosphärenreservat. Es ist Lebensraum zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Für Aufsehen sorgt ein Projekt zur Wiederansiedlung des Luchs und Schottische Hochlandrinder werden gezielt zur Landschaftspflege eingesetzt.
Der Zweiteiler zeigt den Pfälzerwald im Wandel der Jahreszeiten. Die Folge 1 „Winter und Frühling“ stellt Menschen in den Mittelpunkt, die den Wald erhalten und zukunftsfähig machen wollen. Für Aufsehen sorgt ein Projekt zur Wiederansiedlung des Luchses. Das Raubtier galt im Pfälzerwald lange als ausgestorben. Michael Back, der Großkarnivoren-Beauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, bringt immer wieder Luchse aus der Slowakei und der Schweiz in den Pfälzerwald. Mit Hilfe eines Fotofallen-Monitorings versucht er herauszufinden, ob sie sich fortpflanzen. Die Wildtierbiologin Carolin Tröger untersucht, welche Auswirkungen die Wiederansiedlung des Luchses auf die Rehpopulation hat. Um den Wildbestand zu erfassen, experimentiert sie mit einer Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist. In den Nordvogesen setzt das Biosphärenreservat Schottische Hochlandrinder zur Landschaftspflege ein. Die Tiere sollen verhindern, dass der Wald überhand nimmt und freie Flächen zuwachsen. Denn so genannte Offenlandbiotope sind Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Eine Bauernfamilie züchtet die robusten Tiere und verdient mit dem Verkauf des Fleischs ihren Lebensunterhalt. Für Schüler der renommierten Deutschen Schuhfachschule ist der Pfälzerwald eine Quelle der Inspiration. Sie zählen zu einer Generation junger Kreativer, die der Kleinstadt Pirmasens neuen Glanz verleihen wollten. Sie galt einst als bedeutendste Schuhmetropole Deutschlands.
Die Folge 2 „Sommer und Herbst“ begleitet Menschen, die den Wert naturnahen Handels erkannt haben und für den Erhalt der Natur kämpfen. Bizarre Felsformationen aus Buntsandstein prägen die Landschaft. Sie entstanden vor Millionen Jahren als in der Region Wüstenklima herrschte und sich enorme Mengen Sand ablagerten. Heute ist das Dahner Felsenland eines der bedeutendsten Klettergebiete Deutschlands. Dorothea John versucht das erste Mal eine der steilen Wände zu erklimmen. Der Pfälzerwald ist zudem bekannt für seine kostbaren Eichen. Der nährstoffarme Sandsteinboden trägt dazu bei, dass die Bäume langsam wachsen und das Holz besonders hart und dichtporig ist. Förster Burkhard Steckel ist der Herr über das „Millionenviertel“, in dem die teuersten Eichen Deutschlands gedeihen. Manch ein Stamm erzielt bei der jährlichen Holzversteigerung mehr als 10.000 Euro. Für Christian Müller-Schick ist das Eichenholz aus dem Pfälzerwald der wichtigste Rohstoff. Er ist der einzige Daubenhauer Deutschlands und fertigt daraus Längshölzer, die zum Bau von Fässern dienen. Einer der Winzer, die ihren Wein mit Vorliebe in Pfälzer Eiche reifen lassen, ist Frank John. Er betreibt biodynamischen Weinbau und ist ein Vorreiter naturnahen Wirtschaftens in der Pfalz. Seine Tropfen zählen zu Deutschlands Spitzenweinen. Ein Grund dafür ist das besondere Klima am Rande des Pfälzerwaldes.
Die zweiteilige Dokumentation ist in der ARTE-Mediathek bis 5. Januar 2021 verfügbar . Du kannst sie hier über den direkten Link ansehen. Viel Spaß!
Regie: Ann-Christin Krumm, Wolfram Giese, Deutschland 2020/ SWR