12.12.2022 I Im Rahmen unserer am 4.12. rund um das Mannheimer Schloss organisierten Protestveranstaltung hatten wir die Teilnehmer dazu eingeladen, einige Krumen des Bodens ihrer Region in einem mit
‚Wertsache Boden‘ beschrifteten Umschlag mitzubringen. Es kamen gut 100 Umschläge zusammen, für deren Übergabe wir einen Termin mit Ltd. Verbandsdirektor Trinemeier vereinbart hatten. Der Verlauf dieses von Herrn Trinemeier auf 10 Minuten begrenzten Treffens macht einmal mehr deutlich, wie wichtig eine Neubewertung des zentralen Anliegens ‚Bodenschutz‘ in der Priorisierung durch mit Planungsaufgaben betrauten Amtsträgern ist.
Die Bundesregierung, Landwirte, Umweltschützer und eine breite Koalition aus Fachleuten fordern eine konsequente Begrenzung neuen Flächenverbrauchs. Wenn der Direktor eines Regionalverbandes im Zusammenhang mit dieser Forderung vorgetragene Argumente als ‚schlicht‘ und gar als ‚Blödsinn‘ bezeichnet, kann dies nur deshalb als mahnender Nachhall eines allzu kurzsichtig agierenden Gestern zu den Akten gelegt werden, weil dieser Direktor nun in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Um so größer sind die Hoffnungen, die in die Mitglieder der Verbandsversammlung und deren künftige Direktorin Petra Schelkmann zu setzen sind, die sich dem Vernehmen nach u.a. des Themas ‚Kreislaufwirtschaft‘ annehmen möchte – hierzu muss unbedingt auch ein Flächen-Kreislauf gehören. Es ist der Regionalverband, der den Rahmen setzt, innerhalb dessen die Kommunen Baugebiete ausweisen dürfen. Unsere Forderung: Die Nutzung leer stehender Gebäude und brach liegender Flächen muss konsequenten Vorrang vor Neuversiegelung landwirtschaftlich genutzter oder naturnaher Flächen haben.
Wir bekräftigen: Klimaschutz beginnt und endet beim – meist unterschätzten – Thema Boden!
Zum Hintergrund:
Als Bundesbündnis Bodenschutz e.V. haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Interessen jener Ressource zu vertreten, die uns alle ernährt, unmittelbar ganz erheblich auf das Klima wirkt – und von der wir dennoch allein in der Metropolregion Rhein-Neckar Jahr für Jahr mehr als die Fläche von 500 Fussballfeldern vernichten: Unversiegelte Böden.
Kein Wunder also, dass die Bundesregierung bereits in 2002 bekanntgab, dass die Neuversiegelung auf netto Null heruntergefahren werden muss. Als Zwischenziel für 2020 wurden 30 ha/Tag festgesetzt. Leider ist die Realität eine ganz andere: Noch immer wird in Deutschland tagtäglich fast das Doppelte an Boden ‚verbraucht‘.
Bundesbündnis Bodenschutz e.V
Büro: Olbrichtstraße 20, 69469 Weinheim, info@bundesbuendnis-bodenschutz.de