Die NaturFreunde als internationale Organisation gehören traditionell zu den Veranstaltern und Teilnehmern von Ostermärschen, Friedensdemonstrationen und Veranstaltungen zum Antikriegstag. Diese Tradition wurde am Antikriegstag am Naturfreundehaus Finsterbrunnertal in einer gemeinsamen Veranstaltung der Naturfreunde Rheinland-Pfalz mit der Ortsgruppe Kaiserslautern durch verschiedene politische und kulturelle Beiträge gewürdigt.
Monika Riesinger, die 2. Vorsitzende der OG Kaiserslautern, eröffnete bei bestem Wetter die Veranstaltung und begrüßte die zahlreichen Gäste. Musikalische Beiträge von Friedens- und Naturfreundeliedern zum Mitsingen wurden vom Trio PIK und dem Liedermacher Uli Valnion dargeboten. Karlheinz Frech und Uli Valnion gaben auch interessante historische Erläuterungen zu ihren Liederbeiträgen. Für den Landesverband der Naturfreunde sprach Reinhard Reibsch, der insbesondere an die Friedenshoffnungen der Menschen nach dem verheerenden 2. Weltkrieg erinnerte, die sie in das Projekt der europäischen Einigung hatten.
Yannick Kiesel vom Bundesvorstand in Berlin hielt eine engagierte Rede zu den friedenspolitischen Zielen der NaturFreund*innen, für die es sich weiterhin lohnt einzusetzen: globale Abrüstung, das Verbot von Rüstungsexporten, eine neue Entspannungspolitik und eine atomwaffenfreie Welt. Er berichtete auch von den Planungen der „Frieden in Bewegung-Tour 2025“ die nach einem Start in den Niederlanden durch Norddeutschland bis nach Helgoland führen wird.
Achim Müller, NF-Mitglied und Kaiserslauterer Friedensaktivist, berichtete anhand von Originaldokumenten vom Antikriegstag 1984, als das Naturfreundehaus Finsterbrunnertal bei Kaiserslautern zur "Atomwaffenfreien Zone" erklärt wurde. Vor 40 Jahren, in der Hochzeit des damaligen Kalten Krieges, wurde nach einer großen Demonstration in Kaiserslautern der Gedenkstein zur „Atomwaffenfreien Zone“ im Rahmen eines Friedensfests eingeweiht. Er verwies darauf, dass auch aktuell wieder Protest zur Verhinderung des neuen Kalten Krieges und der damit verbundenen Eskalationsgefahr auf die Straße getragen werden muss und erwähnte in diesem Zusammenhang auch die für 3. Oktober 2024 geplante Demonstration in Berlin „Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität“.Durch die für 2026 geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland erhöhe sich weiter die Gefahr einer kriegerischen Auseinandersetzung. Stattdessen sollte auf diplomatische Friedens-Initiativen und Abrüstungsverhandlungen gesetzt werden.
An einem Stand rund um das Thema Frieden nahmen auch viele Gäste des Hauses, die nicht unmittelbar an der Veranstaltung im Zelt teilgenommen hatten, reichlich Informationen mit nach Hause. Alle Beteiligten waren sich einig, dass auch nächstes Jahr zum Antikriegstag wieder eine zentrale Veranstaltung der Naturfreunde Rheinland-Pfalz stattfinden soll.
Autor: Achim Müller, Mitglied der Ortsgruppe Kaiserslautern, Friedensaktivist und ehrenamtlich tätiger Stärkenberater in Rheinland-Pfalz.