Am 1. September kamen im Naturfreundehaus Speyer 45 Menschen zusammen, um gemeinsam den Antikriegstag 2022 unter dem Motto „Für den Frieden!“ zu begehen.
Seit 1959 gedenken Gewerkschaften, NaturfreundInnen und Friedensgruppen, dem Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf Polen 1939 und den Millionen Opfern von Krieg, Gewalt und Faschismus.
Als Vorsitzender der Naturfreunde Speyer begrüßte Wolfgang Förster die Anwesenden und erinnerte in der seit den 1980er Jahren atomwaffenfreien Zone des Naturfreundehaus Speyer an die Zeit, als 12 Kilometer von Speyer entfernt mit Atomsprengköpfen bestückte Flugabwehrraketen stationiert waren. In seiner Rede gedachte er auch den Opfern von Krieg und Faschismus bei den Naturfreunden und verwies auf die Wanderausstellung der Naturfreunde Rheinland-Pfalz „Dornig wie die Alpenrose“, die die Verfolgung im Nationalsozialismus thematisiert.
Der stellvertretende Landesvorsitzende Karl Heinz Frech machte auf die grenzüberschreitende Wanderung „Frieden in Bewegung 2023“ aufmerksam, die für Mai 2023 von Straßburg bis Theresienstadt geplant ist. Die durch drei Länder führende Tour wird voraussichtlich auch in Speyer Station machen. In seiner Rede machte Frech deutlich, wie wichtig es ist, durch persönlichen Kontakt, einem offenen Geist und Gespräche Grenzen zu überwinden und Vorurteile abzubauen. So können auch ehemalige Feinde zu Freunde werden, die gemeinsam für Frieden und Völkerverständigung einstehen.
Als Vertreter des DGB verurteilte Rüdiger Stein in seiner Rede den Krieg in der Ukraine durch den russischen Angriff vom 24.2.2022 mit deutlichen Worten und erwähnte das menschliche Elend das durch Kriege verursacht werde.
Die Beigeordnete der Stadt Speyer, Irmgard Münch-Weinmann, erinnerte an die 22 Kriege und sechs bewaffneten Konflikte die weltweit aktuell stattfinden. In Ihrer vielbeachteten Rede die einen weiten Bogen von den großen kriegerischen Konflikten des 20. Jahrhunderts, zum deutschem Faschismus bis hin zu regionalen Konflikten spannte, erwähnte sie immer wieder wie wichtig Gedenkarbeit ist. Nur durch eine Aufarbeitung der Geschichte und ein würdiges Gedenken können zukünftige Generationen für den Frieden sensibilisiert werden. Sie verurteilte in ihrem Beitrag auch die deutschen Waffenlieferungen in alle Welt, da diese Konflikte aufheizen und Leid und Elend verursachen.
Das Naturfreunde-Trio Pik und die Musikgruppe der Naturfreunde Speyer bildeten das musikalische Rahmenprogramm. Getreu dem Motto der Musikgruppe „Musik ist die einzige Weltsprache, die zu uns allen spricht und von allen verstanden wird!“ wurden gemeinsam Friedenslieder gesungen. Die Leiterin der Musikgruppe Hannelore „Hanni“ Weinmann trug in den Umbaupausen Friedensgedichte vor.
Nach dem offiziellen Veranstaltungsende wurden noch lange Gespräche geführt und sich bis in den Abend ausgetauscht.