08.10.2019 |
Seit 2018 wurden in Rheinland-Pfalz 20 Stärkenberater*innen ausgebildet, die NaturFreunde-Ortsgruppen bei ihrer vielfältigen Arbeit unterstützen möchten. Ein Grund für uns, einmal nachzufragen, was für Menschen dahinter stecken und welche Beweggründe sie zu dieser Ausbildung geführt haben. Dieses Mal haben wir mit Achim Müller von den NaturFreunden Ludwigshafen/Kaiserslautern gesprochen.
Seit wann bist du NaturFreund und warum bist du es geworden?
Achim Müller: Bei den NaturFreunden Mitglied bin ich seit 2008 in der Ortsgruppe Ludwigshafen und seit 2018 zusätzlich in der Ortsgruppe Kaiserslautern. Seit längerer Zeit nehme ich als aktiver Gewerkschafter der IG Metall und der GEW an den Seminaren der Gewerkschaftslinken im Naturfreundehaus Elmstein teil. Außerdem mache ich auf meinen Rad- und Wandertouren im Pfälzerwald gerne einen Einkehrschwung in unsere Naturfreundehäuser. Die Grundwerte der NaturFreunde-Bewegung wie Internationale Solidarität, Antimilitarismus, Ökologie und soziale Gerechtigkeit spielen auch für mich eine wichtige Rolle; aber erst durch die persönliche Ansprache im Naturfreundehaus Elmstein bin ich dann NaturFreund geworden.
Warum hast du dich entschieden, Stärkenberater zu werden?
Auch hier gab die persönliche Ansprache im Naturfreundehaus Finsterbrunnertal den Ausschlag, mich für die Ausbildung zum Stärkenberater zu entscheiden. Ich fand auch das Programm der verschiedenen Module zu Konfliktberatung, Kommunikation und ehrenamtlichem Engagement sehr interessant.
Was konntest du für dich persönlich aus der Ausbildung mitnehmen?
Ich konnte meinen Blick auf Konflikte, deren Ursachen und Bearbeitungsmöglichkeiten durch verschiedene Methoden erweitern und an praktischen Situationen ausprobieren. Außerdem unterstützt mich das gelernte Handwerkszeug der systemischen Kommunikation auch bei Konflikten und Herausforderungen als Lehrer an der Schule, in politischen Initiativen sowie im privaten Bereich.
Konntest du das für deine Ortsgruppe schon nutzen?
Ja, gemeinsam mit Micaela aus Kaiserslautern, die ebenfalls die Stärkenberatungsausbildung gemacht hat, organisiere ich, zusammen mit unserer Ortsgruppe am NaturFreundehaus Finsterbrunnertal, ein möglichst autofreies Live-Konzert mit veganer und klassischer Verpflegung, bei dem auch das „Respekt-Schild – Kein Platz für Rassismus“ eingeweiht werden wird.
Was hat dir am besten gefallen an der Ausbildung?
Ich habe viele engagierte NaturFreund*innen nicht nur aus Rheinland-Pfalz, sondern auch aus Thüringen kennengelernt und dadurch positive Impulse für das eigene Engagement bekommen.
Worin siehst du deine Aufgaben/deine Funktion als Stärkenberater?
Ich möchte vor allem bei der Verbandsentwicklung dazu beitragen, dass sich die „mittlere“ Generation stärker bei den NaturFreunden engagiert. Dazu gehört auch – zum Beispiel in Form von Zukunftswerkstätten – das sozial-ökologische Profil der NaturFreunde zu schärfen und gemeinsam eine Verständigung über die Grundwerte der NaturFreunde-Bewegung zu organisieren.
Was war die beste Erfahrung, die du bisher als Stärkenberater gemacht hast?
Im Rahmen der gemeinsamen Planung und Organisierung der autofreien Live-Veranstaltung im Naturfreundehaus Finsterbrunnertal konnten Micaela und ich schon einige aktive Mitstreiter*innnen von außen gewinnen, die jetzt auch bei den NaturFreunden engagiert mitmachen.
Das Interview ist zuerst erschienen in der wirimland. 3-2019, der Mitgliederzeitschrift der NaturFreunde Rheinland-Pfalz.